Versicherungen für Beamte – welche sind sinnvoll?

Du möchtest die Beamtenlaufbahn einschlagen, oder bist bereits Beamter und willst wissen ob dein Versicherungsschutz ausreichend ist? Dann bist du hier genau richtig.

Erfahre in diesem Artikel welche Versicherungen für Beamtenanwärter und Beamte wichtig sind.

Welche Versicherungen brauchen Beamte

Gesundheitsvorsorge

Beim Thema Gesundheitsvorsorge gibt es i.d.R. 2 Möglichkeiten:

Heilfürsorge

Du hast Anspruch auf freie Heilfürsorge? Das ist meistens der Fall bei Soldaten oder Polizisten. Dein Dienstherr übernimmt die Kosten für deine Gesundheit. Die Leistungen sind vergleichbar mit denen der gesetzlichen Krankenkasse.

Bei Soldaten gibt es ein eigenständiges System der Heilfürsorge: Die Truppenärztliche Versorgung. Alle medizinisch notwendigen Leistungen werden also von einem Truppenarzt erbracht.

Für Heilfürsorgeempfänger gibt es – wie bei gesetzlich Krankenversicherten – die Möglichkeit, über private Zusatzversicherungen bessere Leistungen in der Gesundheitsvorsorge abzusichern. Dazu zählen z.B. ambulante Leistungen, (wie Heilpraktiker), stationäre Leistungen (1- oder 2-Bett-Zimmer) und natürlich auch Verbesserungen im Zahnbereich durch eine Zahnzusatzversicherung.

Beihilfe

Oder hast du einen Beihilfeanspruch? Dann übernimmt der Dienstherr, je nach Bundesland und Familienstand, einen Teil der Gesundheitskosten. Der Rest wird über eine private, beihilfekonforme Krankenversicherung abgesichert.

Die Höhe der Beihilfe ist also abhängig von der persönlichen Situation und dem Dienstherrn. Hier mal eine kleine Übersicht, wie hoch der Beihilfeanspruch bei Bediensteten des Bundes ist.

SituationBeihilfeanspruch
Beihilfeberechtigter mit max. 1 berücksichtigungsfähigem Kind50 %
Beihilfeberechtigter mit mind. 2 berücksichtigungsfähigen Kindern70 %
Versorgungsempfänger (Pension, Dienstunfähigkeit…)70 %
Ehegatte des Beihilfeberechtigten bis zu bestimmtem Einkommen70 %
Kinder (solange berücksichtigungsfähig)80 %

Ein Beihilfeberechtigter mit 2 Kindern bekommt also 70 % Beihilfe und braucht nur für die restlichen 30 % eine private Krankenversicherung.

Als Beamter mit Beihilfeanspruch hast du auch die Möglichkeit dich freiwillig bei einer gesetzlichen Krankenkasse zu versichern. Das macht häufig jedoch keinen Sinn.

Denn der Beitrag zur gesetzlichen Krankenkasse wird prozentual vom Einkommen berechnet und übersteigt meist den Beitrag für eine private, beihilfekonforme Krankenversicherung. Außerdem musst du dann den Beitrag dazu alleine aufwenden. Einen Zuschuss vom „Arbeitgeber“, wie in der freien Wirtschaft, gibt es nicht.

Ein weiterer Vorteil der Privaten ist, dass du den Leistungsumfang frei auswählen kannst. Das geht bei der Gesetzlichen Krankenkasse nicht. Je nach Wunsch kannst du also einen Tarif wählen der die Kosten für 1- oder 2-Bettzimmer im Krankenhaus übernimmt, oder Heilpraktikerleistungen vorsieht usw.

Absicherung der Dienstfähigkeit

Eine Dienstunfähigkeitsversicherung leistet die vereinbarte Summe, wenn du von deinem Dienstherrn wegen einer sogenannten Dienstunfähigkeit in den Ruhestand versetzt oder entlassen wirst. Es handelt sich dabei um eine spezielle Versicherung für Beamte.

Während der Zeit als Beamter auf Widerruf (Beamtenanwärter), oder als Beamter auf Probe wirst du im Falle einer Dienstunfähigkeit in den Ruhestand entlassen. Es erfolgt eine Nachversicherung in der gesetzlichen Rentenversicherung.

Ein Versorgungsanspruch besteht zu diesem Zeitpunkt in aller Regel nicht. Es sein denn, die Dienstunfähigkeit wurde durch einen Dienstunfall oder eine Dienstbeschädigung verursacht. Das bedeutet du stehst in den meisten Fällen komplett ohne Einkünfte da.

Als Beamter auf Lebenszeit erfolgt eine Versetzung in den Ruhestand, wenn du mindestens 60 Monate Dienstzeit abgeleistet hast. Sind die 5 Jahre noch nicht voll, gilt gleiches wie oben.

Der Beamte auf Lebenszeit hat einen Anspruch auf Ruhegehalt bei Dienstunfähigkeit. Die Höhe richtet sich nach der (ruhegehaltsfähigen) Dienstzeit und den (ruhegehaltsfähigen) Dienstbezügen. Maximal beträgt das Ruhegehalt jedoch 71,75 % der bisherigen Bezüge. Dieser Höchstsatz wird jedoch erst nach 40 Dienstjahren erreicht.

Zusammenfassend kann man sagen: Die Absicherung der Dienstfähigkeit durch eine private Dienstunfähigkeitsversicherung zählt zu den wichtigsten Versicherungen für Beamte.

Beamte auf Widerruf und Beamte auf Probe haben keinen Versorgungsanspruch und müssen ihren Lebensunterhalt aus privaten Mitteln bestreiten.

Beamte auf Lebenszeit haben zwar einen Anspruch auf Ruhegehalt, allerdings erst nach mindestens 5 Dienstjahren. Und auch dann ist das Ruhegehalt jedoch weit unter den bisherigen Bezügen.

Der bisherige Lebensstandard kann nur durch zusätzliche Geldquellen gehalten werden. Die Dienstunfähigkeitsversicherung bietet hier eine gute Möglichkeit.

Die 2. Versicherung in diesem Bereich ist die private Unfallversicherung. Sie leistet wenn durch einen Unfall (egal ob in der Freizeit, Haushalt oder während des Dienstes) ein dauerhafter Schaden (sogenannte Invalidität) eintritt.

Was eine gute Unfallversicherung ausmacht, kannst du in meinem Blogartikel „Die 12 wichtigsten Leistungspunkte einer Unfallversicherung“ nachlesen.

Haftpflichtversicherung

Eine Haftpflichtversicherung springt ein, wenn du einem Anderen einen Schaden zufügst. Viele kennen das bereits von der Privathaftpflichtversicherung.

Für Beamte (und allgemein für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst) gibt es die Amts- oder Diensthaftpflichtversicherung.

Als Staatsdiener schützt dich dein Dienstherr zwar grundsätzlich vor Schadensersatzansprüchen Dritter während der Ausübung deines Dienstes. Allerdings kann er dich bei grob fahrlässig, oder gar vorsätzlich verursachten Schäden in Regress nehmen.

Im Falle der grob fahrlässigen Schäden schützt die Amts- oder Diensthaftpflichtversicherung. Meistens kann diese gegen einen Zusatzbeitrag zusammen mit der Privathaftpflichtversicherung abgeschlossen werden. Es gibt jedoch auch Anbieter, die eine solche Absicherung als eigenständige Versicherung anbieten. Eine Absicherung von vorsätzlich (absichtlich) herbeigeführten Schäden ist natürlich nicht mäglich.

Damit wäre der kurze Überblick zu den wichtigsten Versicherungen für Beamte abgeschlossen. Fragen kannst du einfach in die Kommentare schreiben. Für ausführlichere Informationen stehe ich dir natürlich auch gerne mit einem Beratungsgespräch zur Verfügung.


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